Knochen sind das „Gerüst“ des Körpers und liefern in erster Linie Calcium und Phosphor, außerdem Magnesium, Natrium und Zink. Die Gehalte an Calcium und Phosphor sind sehr unterschiedlich, je nach Art und Alter des Ursprungstiere. Es gilt aber der Grundsatz: Je älter das Tier, von dem der Knochen stammt, desto höher ist der Calciumgehalt. Bei jüngeren Tieren (z.B. Kalb vs. Rind) sowie allgemein bei fleischigen Knochen sind die Gehalte in der Regel also niedriger. Die Verfügbarkeit hängt hauptsächlich vom Zerkleinerungsgrad ab, bei gemahlenen Knochen ist sie allgemein höher.

Knochen dienen außerdem der Zahnreinigung und sind für Hunde das Kauvergnügen schlechthin. Zur Kaubeschäftigung eignen sich große und harte Knochen aus Oberschenkel oder Oberarm. Bitte beachten Sie hierbei immer, dass es zu Zahnfrakturen kommen kann. Markknochen sind sehr beliebt, v.a. die gehaltvolle „Füllung“ wird gerne gefressen. Ungeübte oder ungeschickte Hunde stülpen sich im Eifer des Gefechts manchmal den Knochen über die Zunge oder den Unterkiefer. Dies kann schnell in der Tierklinik enden. 

Am besten verwenden Sie rohe (fleischige) Knochen von Jungtieren. Geflügel-, Lamm-, Kalbs- oder Mastrinderknochen bieten sich an sowie allgemein Rippen und Brustbein. Knochen von älteren Tieren sind kalzifizierter und splittern leichter. Füttern Sie auch keine Knochen von Wildtieren oder Suppenhühnern. Fleischige Knochen wie Ochsenschwanz, Geflügelhälse und Lammrippchen sind meist gut verträglich. Für Welpen und Senioren nehmen Sie am besten Geflügelhälse, da diese weicher sind.

Praktischen Tipps zur Gewöhnung: Um Ihren Hund an Knochen zu gewöhnen bzw. zu testen, ob er diese überhaupt verträgt, beginnen Sie am besten mit knorpeligen Stücken oder gewolften Hühnerhälsen. Anschließend können Sie ganze Hühner- oder Putenhälse probieren und sich dann immer weiter zu härteren Knochen vortasten. Der Kot sollte dabei immer normal aussehen. Ist der Kot sehr hell bzw. gräulich oder erscheint wie nasser Sand, ist die Menge zu hoch. Ist der Kot sehr hart oder hat Ihr Hund Probleme mit dem Kotabsatz, sollten Sie auf die Knochengabe besser ganz verzichten.

Last but not least, ein allgemeiner Gefahrenhinweis zur Knochenfütterung. Knochen (sowie harte Kauartikel allgemein) können splittern und brechen und so zu Zahnfrakturen oder Verletzungen am Zahnfleisch, im Magen oder im Darm führen. Manche Hunde bekommen – vor allem bei zu großen Mengen – Verstopfungen, so genannte Knochenkotobstipation. Wenn es ganz unglücklich läuft, können größere Knochenteile auch so hartnäckig im Darm stecken bleiben, dass sie nur operativ entfernt werden können. Knorpelringe von Luftröhren (alias Trachea/Strossen) oder auch Markknochen können, wenn im Ganzen abgeschluckt, im Rachen festsitzen. Man sollte seinen Hund also nicht nur gut kenne im Umgang mit Futter, sondern ihn dabei auch immer im Auge behalten.